Die Fragestellungen der Menschheit sind global und komplex geworden. So komplex, dass wir sie gar nicht angemessen denken können. Komplexität stellt ein Problem des Denkens dar. Lerntheoretisch stehen wir vor der Herausforderung, nicht-linear und systemisch denken zu lernen. Der moderne Mensch denkt aber für gewöhnlich kausal und linear statt unmittelbar, wie durch Inspiration und Intuition. Aber mit unserer Ratio können wir ein systemisch vernetztes dynamisches Geschehen wie Komplexität nicht gänzlich erfassen. Wir stehen womöglich als Menschheit mitten in einer Transformation, die über unser modernes Bewusstsein hinausgeht. Die Bewältigung der Pandemie, aber auch der Klimawandel sind nur zwei der aktuellen komplexen Phänomene, die uns alle betreffen.

Und bei den vielfältigen Veränderungsinitiativen im Außen beachten wir zu selten, dass auch unser individuelles Bewusstsein eine Transformation durchlaufen muss. Was aktuell von uns als Menschheit gefordert ist, kann unser bisheriges Bewusstsein eigentlich gar nicht tragen. Bildungstheoretisch befinden wir uns ungewollt in einem transformativen Prozess der Bewusstseinsbildung und -erweiterung.

Wir sind genötigt, äußere und innere Widersprüche auszuhalten und unsere dialektische Grundbefähigung (wie wir das in der Pedaktik nennen) auszubilden. Statt in linearen Kausalitäten nach einer Wahrheit zu suchen, geht es vielmehr um ein sinnorientiertes Leben inmitten von Spannungsfeldern. Das erscheint uns gegenwärtig noch undenkbar. Das Undenkbare wird durch Zuversicht in die Zukunft getragen werden müssen. Nicht nur Menschen in Verantwortungspositionen entwickeln sich in diese Richtung, es vollzieht sich gerade ein Bewusstseinswandel.

Mit UniNUN reagieren wir bildungstheoretisch auf diese Wendezeit. Deshalb sind alle eingeladen zu UniNUN, es gibt keine spezifische Zielgruppe außer eben die, die sich inspiriert fühlen von diesem Format.